Der Immobilienmarkt in Karlsruhe

von Nico Poewe (Kommentare: 0)

Die besten Wohnlagen in Karlsruhe

Das sogenannte Bieterverfahren kommt bei Immobilienverkäufen in Karlsruhe oft zum Einsatz. In den bevorzugten Lagen in Karlsruhe gibt es nichts zu kaufen, nichts zu mieten, nichts zu bauen.

Was auf den Markt kommt, ist sofort weg. Ca. 310.000 Menschen wohnen mittlerweile in der zweit größten in Stadt Baden-Württemberg. Alleine 2012 wurden weit über 4000 Neubürger gezählt. Und es ziehen immer mehr her, angelockt von Unternehmen wie der EnBW, Siemens, 1&1 oder der Drogeriemarktkette DM, die in Karlsruhe – Durlach an der Autobahn A5 eine neue Zentrale mit 1400 Arbeitsplätzen letztes Jahr eröffnet hat. Diese Angestellten wollen ebenso unterkommen wie die ca. 50.000 Studenten. So sieht jeder zu, wo er bleibt.

Das wird dann teuer. Für Studentenapartments nahe der Universität müssen Hochschüler tief in die Tasche greifen. 17,00 bis 18,00 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter kostet eine kleine Wohnung bei Erstbezug. Wer Erschwinglicheres sucht, muss weite Anfahrten einplanen, etwa vom City Park aus. Aber auch dort sind die Quadratmeterpreise zweistellig.

Karlsruhe wird für alle teurer. Die Preise für Einfamilienhäuser, Grundstücke und Eigentumswohnungen sind in guten Lagen um zehn Prozent gestiegen, wie der städtische Gutachterausschuss ermittelt hat. Die zunehmende Nachfrage treibt die Preise in die Höhe. Die 142 Eigentumswohnungen in den beiden Hochhäusern Park Tower in der Ludwig-Erhard-Allee wurden für bis zu 4500,00 Euro pro Quadratmeter verkauft – das ist ein neues Level für Karlsruhe.

Trotz zahlreicher Neubauten im City Park, in Kirchfeld-Nord, Neureut und Knielingen ist die Nachfrage wesentlich höher als das Angebot. In begehrten Lagen werden Wohnungen und Häuser blind gekauft, der Blick auf den Bauplan muss genügen. Sonst schlägt ein anderer Immobilieninteressent zu. Die Bauträger suchen unter Hochdruck nach unbebauten Grundstücken.  Auch Ein- und Mehrfamilienhäuser werden immer öfter gegen Gebot verkauft. Das schreckt Kapitalanleger ab. Weil die Anschaffungskosten steigen, ist die Rendite von Mehrfamilienhäusern prozentual gesunken. Dafür ist sicher, Neubauten und Bestandsimmobilien sind verlässlich zu vermieten oder zu verkaufen. Neuer Wohnraum entsteht in vielen Stadtteilen nur durch Abriss oder Bebauung in zweiter Reihe.

Das bremst vielleicht den Preisanstieg. Zur Panik bestehe eh kein Anlass, beruhigt der städtische Gutachterausschuss. Die Immobilienpreise hielten sich auf einem akzeptablen Niveau, Heidelberg und Freiburg sind teurer. Politik und Verwaltung arbeiten allerdings daran, die Attraktivität Karlsruhes zu steigern, etwa mit dem Verkehrskonzept, „Kombilösung“. Ca. 1,3 Mrd. Euro werden investiert, um die viel befahrene Kriegsstraße vom Karlstor bis zum Mendelssohnplatz unter die Erde zu verbannen, ebenso wird der Straßenbahnverkehr in einen Tunnel unter die Kaiserstraße verlegt. So entsteht eine weitläufige Fußgängerzone, mit der sich Karlsruhe als Einkaufsstadt profilieren will.

Nach Abschluss der Bauarbeiten dürfte die Suche nach erschwinglichen Häusern und Wohnungen noch schwieriger werden. Schon jetzt weicht man in die Randgebiete oder umliegenden Gemeinden aus wer günstiger zuschlagen will. Das Angebot ist zwar überschaubar, aber mitunter stehen in den Randgebieten oder umliegenden Gemeinden Einfamilienhäuser mit großem Garten zum Verkauf.

 

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